Fasten? Die meisten kennen es, die aller wenigsten haben es für sich entdeckt. Ich nehme euch auf eine kleine Reise, erzähle euch den Verlauf meiner jetzigen Fastenzeit, berichte über frühere Erfahrungen und versuche im Verlauf des Schreibprozesses ein wenig Klarheit in das Gebiet der Ernährung zu bringen. Die unfassbare Verwirrung und Informationsüberschwemmung, welche wir über jene Thematik aushalten müssen, macht beinahe schon krank und bringt einen keinen Schritt näher wirklich zu wissen, wie und ob man sich tatsächlich gut ernährt. Wir wollen uns deshalb das Fasten anschauen, bisher die einzige Sache bei der ich von Sicherheit sagen kann, dass sie Fantastisches in sich hält, und anschließend bauen wir uns Stück für Stück einen Rahmen an Verständnis auf, der uns Durchblick und Vernunft ermöglicht. Schließlich ist dieses eines der größten und wichtigsten Themen für unsere Gesundheit... in keiner Welt sollte Unklarheit darüber herrschen. Es sei denn diese Unklarheit hätte einen Nutzen für jemand anderen. Vielleicht kommen wir ja dahinter. Viel Spaß beim Lesen und habt Mut zum Versuchen neuer Dinge. Es gibt Weniges das uns mehr schaden könnte, als die zuckerverseuchte Ernährungsindustrie, so wie sie heute existiert.


05.05.2025 Grummelbauchfieber
Es ist mal wieder soweit... Ich habe so viel gegessen, dass ich einfach keine Lust mehr habe und mir eine kleine Auszeit wünschte, um zu reflektieren, Ernährung neu für mich zu definieren und mir selbst anschließend bessere Rahmen und Vorraussetzungen erstellen kann. Das letzte Mal kam es soweit nach Weihnachten. Eine brutale Zeit der Überfüllung und Schmausens, fünf ganze Abende des Überessens in Folge waren es, welche sich da schonungslos durch meinen kleinen zarten Darm zwängten. Und so kam es, dass ich am 26.12. abends vor meinem Teller saß, die fünfte jener Mahlzeiten grade bewältigt hatte und meine Mutter noch ein Stück Fleisch dazu legte. Musste schließlich weg, das Ding... ich bin ihr dankbar dafür, ansonsten hätte die Verzweiflung vermutlich nicht ausgereicht, um einen Cut zu machen. Aufs Fasten kommt man meistens nicht von selbst, in diesem Fall wusste ich aber, dass mir kaum noch Optionen blieben. Ich gestikulierte wild, während ich brabbelnd äußerte nicht mehr zu können, stand dann auf und verzog mich in die Dusche, wo ich mich von kaltem Wasser erleuchtet, in den Gedanken rettete von diesem vielen Essen fliehen zu können. Ich dachte ans Fasten. In diesem Moment wusste ich nicht, dass ich erst in 461 Stunden wieder einen Apfel essen würde, aber ich war mir doch sehr bewusst, dass einiges passieren müsste. Euren Taschenrechner könnt ihr gerne stecken lassen, 461h sind 19 Tage und zwei Schnipsel. Den Fakt ob das gesund war und wieso ich noch lebe, debattieren wir gerne später. Fakt ist, dass ich noch lebe und es mir in der Zeit besser denn je ging, UND ich jetzt wieder hier sitze und eine erneute Runde der Anti-Essens-Erfahrung drehen möchte.

Dass es nun wieder dazu kam, hat ein paar Facetten zu sich. Auf der einen Seite ist es das angesprochene viele Essen, meine Schwester wurde gestern dafür zelebriert geboren worden zu sein und neben Kuchen, Windbeutel und Sushi, war das Frühstück ähnlich wenig mager. Lecker, aber zu viel... wie so oft. Dazu kommt die Meinung eines hübschen jungen Mannes den ich letztens traf, (zum Glück nicht zu hart) welcher meinte, seine einzige Mahlzeit am Tag bestünde aus vier Steaks und fünf Eiern und jeder Menge Nahrungsergänzungsmitteln, welche er allesamt um 20 Uhr einnimmt. Der gute Mann war weder ungebildet noch schien er völlig daneben zu liegen. Er war sehr gut gebaut und seine Ansicht, dass der Körper keine Kohlenhydrate bräuchte, war mir gar nicht so abwegig. Als er dann ausholte und sagte, in dem Gemüse, das wir im Supermarkt bekommen könnten, wäre nichts mehr von den wichtigen Mineralstoffen und Vitaminen enthalten, weil die Böden alle überbewirtschaftet und ausgenutzt wären, und er deshalb gar keine Grünkost zu sich nimmt, sondern nur jene Ergänzungsmittel, kam mein Glauben an seinen ultimativen Durchblick der Materie ins wanken. Aber so geht es mit vielen Diäten und oft genug muss man sich an den Kopf fassen, wenn man sich mit anhört, was Menschen im guten Glauben so in sich hinein schaufeln. Daher rührt folgender Ansatz: Anstatt euch mit der nächsten Meinung vollzumüllen und den nächsten Heini zu haben, der predigt es alles zu verstehen, möchte ich lieber alle Umstände auf NULL setzen und von vorne anführen. So werde ich mich solange nur von Wissen und Tee ernähren, bis ich eine für mich plausible Alternative im Bezug auf Nahrung gefunden habe. Hier noch ein kleiner Tipp: ihr sucht nach einem Weg Veränderung in eurem Leben zu bewirken, aber euch fehlt die Zeit? Das Gefühl zu fasten ist jenes der Kontrolle und Macht. Natürlich nicht über andere, aber die aller direkteste Auswirkung auf dein Körper. DU entscheidest selbst wie du dich fütterst, oder wie du es eben nicht tust. Ein großartiges Gefühl und dazu kommt, wie viel besser es dem Körper in kürzester Zeit geht. Ich bin nur da, um euch vorzuleben wie es funktioniert, Fragen und Ungewissheiten abzuklären und hoffentlich ein wenig Inspiration in die Welt zu bringen. Achso, und das Ding mit der Zeit; denkt ihr ich könnte hier grade die Stunde lang sitzen bevor ich zur Arbeit muss, wenn ich nicht auf mein Frühstück verzichten würde? Unwahrscheinlich. Aber sobald ihr das Fasten beginnt, ist jede Zeit zu der ihr sonst esst, auf einmal eure eigene und ihr könnt entscheiden was ihr tut. Ich habe mich Anfang des Jahres trotzdem zu meiner Familie dazu gesetzt und ihnen beim Essen zugeschaut, reflektiert was wir essen, woher es kommt, in welchen Mengen wir konsumieren. Diese Zeit des Denkens hat man sonst nicht und es wird große Veränderungen der Ansichten in diesem Bezug geben. Wie so oft ist der beste Lehrer in diesem Zusammenhang natürlich nicht ich, sondern ihr selbst. Ich kann euch nicht erzählen, was zu denken und zu tun sei. Ihr habt die Möglichkeit es für euch zu entdecken und selbst zu probieren. Danach könnt ihr abgleichen, ob wir unsere Ansichten teilen.

Es ist sieben Uhr morgens und ich habe seit 9 Stunden nichts gegessen. Der größte Unterscheid zu meiner 19 tägigen Fastenzeit am Anfang des Jahres ist, dass ich damals nicht zur Arbeit ging. Es war kurz nach meiner abgebrochenen Zimmerer-Lehre und meine Zeit der Selbstentfaltung. Ich schrieb zeitgleich mein erstes Buch, startete Sprachen zu lernen, darunter Chinesisch, Italienisch und Norwegisch und als auch die Programmiersprache, JavaScript. Ich konnte viel lesen und meinen Tag frei gestalten. Das hieß, ich machte vielleicht ein bisschen Sport oder ging spazieren, aber um weiten nicht in den Ausmaßen wie es ein Vollzeit-Job nun von mir verlangen wird. Umso spannender den Versuch jetzt zu machen, um zu sehen wie gut man mit wenig Essen auch durch jene Zeit kommen kann und ob es wirklich gesellschaftstauglich ist, parallel zu Arbeit, Familie und Haushalt plus Hobbies den beinahe elementarsten Baustein unseres Seins wegfallen zu lassen. Mein Darm knurrt und das 'Gefühl' von Hunger macht sich breit. Zum Glück weiß ich, dass das nach den ersten zwei bis drei Tagen aufhört und viel wichtiger: ein knurrender Darm wird völlig falsch als Hunger interpretiert. Er sagt lediglich, dass er es geschafft hat die Unmengen an Nahrung zu bewältigen und ab jetzt wieder Platz für mehr hat. Er würde vor Freude jauchzen, wenn er wüsste, wie lange er jetzt durchatmen kann und wie gut ihm die Entschlackung tun wird. Diesen Begriff klären wir im Kommenden noch. Zu viel Wissen auf einmal ist ähnlich wie zu viel Essen auf einmal und wird von mir mit dem Endresultat unserer Nahrung betitelt.

In der Zwischenzeit kann ich empfehlen den einen oder anderen Eintrag auf meines Website zu lesen. Ein paar der Pages könnten euch helfen, wenn ihr erlernen wollt, ohne Smartphone auszukommen, oder durch Meditation einen eigenen Ort der vollkommenen Ausgeglichenheit und Stille zu kreieren. Vielleicht wollt ihr aber auch für freiwillige Arbeit und das gute alte Weltreisen inspiriert werden, da hab ich auch die eine oder andere Sache bei der ich über Erfahrenes schreibe, oder ihr schaut nach Antworten über die ultimative Frage nach dem Leben, dem Universum und allem und was die Welt im Innern hält. Dafür habe ich zwar keine Lösungen, aber ich bin bis hier hin mit der 42 als Antwort auf die Frage durch gekommen und damit bin ich erstmal zufrieden. Aber!: ich habe eine Page, die sich mit Geopolitik auseinander setzt, mehr Bildung als Content, verzeiht; und ich habe ein Buch geschrieben, welches sich mit Gesellschaft, Klima und Smartphones auseinander zu setzen versucht. Auf der einen Seite ist es die lächerliche Weltsicht eines jungen Menschen, aber zumindest verzweifelt jener nicht mehr an ihr, sondern versucht sich zum Handeln zu entschließen. Ich möchte behaupten, dass jene Zeilen das Potenzial besitzen, diesen Effekt auch in anderen hervor zu rufen. Und mit etwas Glück erschaffen wir so Stück für Stück eine Art Perspektive für die tot geborene Gen.Z und ihren Umstand, den wir alle noch nicht ganz zu begreifen scheinen.

Du hast Interesse am Fasten? Am besten gar nicht lang nachdenken, sondern direkt beginnen. Gerne auch mit mir zusammen! Lese Tag für Tag die Einträge, welche zu deiner Situation passen, bilde dich selbst und erlebe etwas Neues! Fasten ist eine absolut sichere Sache, wenn man sich an ein paar Grundsätze hält, deswegen keine Angst! Man kann jeder Zeit abbrechen, wenn einem mulmig wird. Wie man abbricht, lernst du hier auch noch! SO, und jetzt Arbeit...

Eine eher unangenehm volle 9 Stunden Schicht später und mir geht es ausgesprochen bezaubernd. Die Zeit ist unverhältnismäßig schnell verflogen, der Hunger war da, aber sehr unterschwellig, körperliche Arbeit war wie zu erwarten noch keine Herausforderung und ich war dem allem entsprechend bei guter Laune. Es ist eine wirklich befreiende Sache ein ganzes Fach voll Süßigkeiten wie Schokoriegeln und Chips zu bestücken und zu wissen, nichts davon essen zu müssen oder zu dürfen. Es rettet einen grade zu vor jeglicher Verführung. Es wäre es nicht 'wert' das Fasten wegen einer doofen Kleinigkeit wie einem x beliebigen Snack zu brechen. Also war das schon mal toll. Seit heut morgen habe ich schon drei Liter geschluckt und war öfter als man vielleicht möchte pinkeln, jetzt sitz ich an einem lauwarmen Früchtetee, leider ohne Leinensamen, welche der Verdauung helfen sollten, die Reste zu bearbeiten und auszuscheiden. Dementsprechend ist das eine legitime Form der Nahrungsaufnahme, zudem sich die Mengen auf weniger als einen Teelöffel beschränken. Sobald ich welche finde, werde ich sie zu mir nehmen. Sehr zu empfehlen sind neben dem Tee auch Gemüsebrühen. Eine Art Pulver, welches dann einfach im heißen Wasser aufgelöst wird. Selbstgemacht ist das Ganze aber noch leckerer und gesünder. Normalerweise eine Sache, die man nicht freiwillig zu sich nimmt und die geschmacklich auch schnell an ihre Grenze kommt, aber wenn seit Tagen kein Geschmack außer Wasser an deinen Gaumen spritzen durfte, dann fühlt sich jenes Getränk, durch den Umstand im Geschmack vervielfacht, fantastisch im Mund an. Also: Tee, Leinensamen, Gemüsebrühe. Das sind die 'Ausnahmen'. Und Tomatensaft!

Ich möchte kurz auf meine letzte Fastenerfahrung eingehen und einen besseren Überblick über den Verlauf geben, damit das zu Erwartende klarer wird. Hi, ich bin Lennart. Nach Weinachten habe ich 77.8kg gewogen und bin wie jetzt auch 1.85m groß. Durch diversen Freizeitsport bin ich athletisch gebaut und habe keinen Gramm Fett an mir. Trotz diesem Umstand verlor ich 10 Kilo, was zum einen die Entschlackung um den Darm herum mit sich brachte, aber umso mehr natürlich meine Muskelmasse. Aber obwohl 19 Tage ohne Nahrung ja doch ganz schön lange sind, hätte man mir es außer im Gesicht nirgends angesehen. Hier ist der Ablauf, welchen ich damals schon Tag für Tag im Notizbuch meiner Wahl, ein Türkises mit kleinen silbernen Walen drauf, welche alle kleine Hörner auf der Stirn hatten, festhielt. Zum schreien...

Dieses Experiment vom 26.12. - 14.01. war meine zweite Erfahrung im Fasten, allerdings die erste in der ich mich auch dazu belaß. Zuvor hatte ich lediglich einmal eine Woche lang nichts gefuttert, weil ich meinem Körper den Mittelfinger zeigen wollte, dafür dass ich an Durchfall litt. Spoiler, das hilft nicht und ist bestimmt nicht gesund, aber ich habs überlebt. Der Durchfall ging danach weiter... Wie dem auch sei, an jenen Dezembertagen entschloss ich mich also den richtigen Ansatz zu wählen und belesen im Rahmen des Möglichen in diese Erfahrung zu starten, in der Hoffnung meinen kaputten Kopf und meine krankhafte Art, derartige Mengen zu verschlingen, zu heilen. Mit zwei Büchern gewappnet und viel freier Zeit, weil ich eben arbeitslos war und mir täglich 1.5-2 Stunden sparen konnte, einfach durch den Verzicht auf die sonst ewigen Mahlzeiten, las und schrieb ich alles was sich logisch und gut anhörte. Der erste Tag verging problemlos. Der zweite und dritte ebenfalls und sogar das Hungergefühl, welches mich noch beim ersten Mal stark plagte, blieb beinahe völlig aus. Am dritten Tag legte ich auch mein beinahe letztes Ei und mit jenem dachte ich nun völlig frei des Nahrungslasters zu sein. Ein unangenehmes Attribut, welches mich bis zu diesem Zeitpunkt begleitete, war ein tief dunkler Urin. Man hätte meinen können, dass mit den Unmengen an Flüssigkeit, die ich damals wie auch in diesem jetzigen Male zu mir nehme, der Urin völlig klar sein müsste. Dieser Punkt kommt auch, allerdings dauert er je nach Ernährung, welche davor gepflegt wurde, und dementsprechend der Menge an Schadstoffen, die als Harnstoffe abgesondert werden müssen, aber nach wenigen Tagen sollte jede und jeder soweit sein. An jenem dritten Tag belastete ich mich das erste Mal aufs ärgste im Rahmen eines Turniers. Mit meinem Fahrrad fuhr ich die 20km hin und zurück, lernte dort wie man Badminton spielt, wurde dermaßen penetriert (eigentlich war das mehr meine Schuld, niemand hatte von 'sich schmeißen' geredet) aber hatte unendlich viel Spaß. Da ich meine körperlichen Bestleistungen aus anderen Sportarten gut kannte, konnte ich feststellen mit jenen auf einer Ebene zu sein, und das am dritten Tag ohne Futter... ein großes Erfolgserlebnis. Ab und zu war mir zwar schwindelig, aber ehrlich gesagt habe ich auch weniger als empfohlen getrunken. Noch ehrlicher gesagt wird es einem strengstens abgeraten sportliche Betätigung in solchem Ausmaß auszuleben. Das steht in einem Buch, welchem ich voll und ganz vertraute, schließlich legte ich mein Leben in die Hände der Zeilen, welche mich durch diese Zeit unterrichteten. Spazierengehen, Yoga und Meditation sind angesagt. Zwar bin ich seit 1.5 Jahren sowieso fleißig am praktizieren, was die gute alte Meditation angeht, aber in dieser Zeit hatte ich wirklich täglich die halbe Stunde, die ich mir eben dafür nehmen wollte. Fasten allein ist ja schon toll, aber das zusammen mit der Klarheit und dieser Präsenz, die man gelegentlich durch Meditation erlangt, war einfach großartig. Ich fühlte mich gesund im Körper als auch im Geist, eine äußerst seltene Erfahrung wenn ich es mit den Zuständen drumherum vergleiche.

Um nochmal auf das Heute zu kommen, vorhin fröstelte es mich und was bis dahin wieder verdrängt wurde, kommt nun wieder in die Erinnerung. Wer sowieso immer von kalten Händen geplagt wird, kann davon ausgehen, dass das auch so bleibt. Man zieht sich lieber extra dick an, denn der Körper ist im Energiesparmodus. Ein großer Teil unserer Wärmeenergie wird sonst von der permanenten Arbeit unseres Verdauungstraktes freigesetzt und nun fehlt uns die Arbeit von diesem und natürlich die Nahrung selbst, mit welcher Energie wir uns sonst innerlich wärmen könnten.

Der Tag ist beendet und ich bin unglaublich happy mit seinem Verlauf. Nicht nur das aktive und fordernde Arbeiten hatte seine unerwarteten positiven Aspekte, sondern auch die kreative Arbeit. Freie Stunde um Stunde saß ich nun eifrig in die Tasten schlagend vor meinem Laptop und schrieb am Blog, schrieb Emails und plante Events und das ohne die sonstigen Ablenkungen oder Verführungen schnell was Kleines zu schnabulieren. Das einzig nicht gewöhnliche war mein kurzer Nap nach dem Beisitzen am Abendbrot. Ich schlief auf den Tisch gelehnt ein, grade mal eine Viertelstunde, aber immerhin. Von einem Schlafdefizit geplagt, ist das aber auch gar nicht so ungewöhnlich. Ich bin gespannt auf den kommenden Schlaf, denn normalerweise merke ich es deutlich wenn ich es schaffe die sechs Stunden des Nicht-Essens vor dem Schlafen gehen einzuhalten versus den Nachtsnack um 10 Uhr und den daraus folgenden unruhigen Einschlafprozessen. Ich bin sehr angetan, mal wieder eine Art Projekt am laufen zu haben und es so deutlich miterleben zu können. Es macht einfach Spaß Abwechslung zu erleben, vor allem eine so Guttuende...

06.05.2025 Wellenritt von Bett zu Bad
Der Tag gibt Anlass um über Lügen und das Auslassen von wichtigen Informationen zu debattieren. So startete der Tag zwar früh und produktiv, lässt meine Hoffnungen aber schwinden, das anstehende Arbeitsunterfangen noch problemlos überstehen zu können. Und so kommen wir zum Lügen. Würde ich euch hier erzählen, das Ganze wäre purer Spaß, Positives und ein lustiger Spaziergang, so müsste oder sollte ich mir zumindest eine schellen. Auf der anderen Seite könnte ich auch niemals essentielle (har har) Informationen auslassen, die beschreiben würden, wie unendlich schlapp man sich fühlt, wie das Grummeln einen in den Wahnsinn treiben kann und wie man alle paar Stunden der Versuchung zum Opfer wird, vielleicht doch nochmal kurz ein Nickerchen zu machen. Ehrlichkeit soll ja glaubwürdig machen, also dachte ich mich mal daran zu versuchen.

Für den heutigen Tag möchte ich bisher nur vermerken, dass ich unglaublich kreativ und ambitioniert Arbeiten konnte, ohne die Stunde, die das Frühstück sonst verzehrt und auch ohne einen Gedanken an Essen. Eine schöne Erfahrung von gestern möchte hier auch noch ihren Platz finden, nämlich war es der Anblick eines letzten Kuchenstückes, welches extra für mich aufgehoben wurde. In ein paar Tagen werde ich auch wieder den Mut besitzen, mich daneben zu setzen und den Schmaus anzustarren, mir den Geschmack auszumalen und im Geiste davon zu schwärmen. Für dieses Mal bleib das Glücksgefühl nur dem geschuldet, dass man sich stark und in der Kontrolle fühlt, den eigenen Drängen und Trieben nicht immer nach zu geben. Als ich dann eine Stunde danach wieder an den Kuchen dachte, so geschah das in positiver Attitude und einem melancholisch angehauchten Schwärmen über wie gut schmeckend dieser Kuchen gewesen sein muss. Zum Vergleich: Hätte ich den Kuchen verzehrt, ob nun um mein Fasten zu brechen oder regulär als Snack, dann hätte ich mich danach zur selben Zeit über leichte Bauchschmerzen beklagt und seit dem Verzehr mehrere Gedanken daran verschwendet, wie viel Bewegung es bräuchte um diese Zuckerbombe wieder zu verbrennen, mit dem Wissen, dass ein Klogang und der Weg vom Sofa ins 'Bett' die letzten Aktionen für den Sonnenzyklus wären. So viel zum Positiven... aber zurück zu der Schlappheit und den Unannehmlichkeiten. Der dunkle Urin, welcher einen sonst für eine Weile begleitet, verließ mich gestern Abend noch. Das Hungergefühl ist völlig aushaltbar und wirklich selten. Das kann variieren, aber sollte bei genügend Entschluss doch leicht zu manövrieren sein. Ein kleiner Tipp dazu wäre es, dieses Projekt des Fastens mit einer anderen Person gemeinsam zu gestalten. In kaum einer anderen Situation kann geteiltes Leid so viel weniger Leid bedeuten und man teilt gleichzeitig auch all das Schöne. Man könnte sogar zusammen 'napen' und würde sich dann auch nicht mehr drüber ärgern. In meinem Fall lag ich grade nach dem Spaziergang mit Hund Coco auf unserer Betonfläche im Garten und genoss die mit Sonne vermengte Wolkenmasse, welche mich so wohlig in das Dösen wärmte. Ein kleiner Tipp von dem ich noch an anderweitiger Stelle mehr berichten werde, ist das Bodenschlafen. Seit mehreren Monaten und ganzen sechs Monaten im letzten Jahr verrechnet, schlafe ich inzwischen neben meinem Bett, auf einer Yogamatte oder eben meinem grauen harten Teppich. Wieso ich das tue, ob das Vorteile hat und wie sich das auf die Erfahrung des Fastens auswirkt, sollte irgendwo in diesem Urwald aus Schriften stehen, ich weiß nur leider nicht mehr wo. Jetzt bin ich wieder hellwach und wie man liest eben am Schreiben.
Eben hatte ich rausgefunden, wie ich nur eine Zeile runter komme ohne direkt

diesen hier

zu machen... das ist total praktisch und wird die ganze Sache in Zukunft übersichtlicher machen! Bis dahin

So, auch dieser Tag neigt sich dem Ende. Aber zuvor möchte ich noch drei Punkte ansprechen. Verletzungsprophylaxe durch Körperspannung, Mineralstoffe während dem Fasten und kalte Duschen.
Eine Sache die ich beim Arbeiten feststellen musste, war der schmerzende Rücken über der Normalität. Als ich reflektiere, meinte ich zu merken, während den tragenden Bewegungen kaum oder weniger Körperspannung zu haben, weil ich mich weniger darauf konzentrierte. Da die körperliche Arbeit selbst kein Problem war, möchte ich die Wurzeln des Problems tatsächlich eher auf die runtergefahrene gedankliche Präsenz führen. Der Versuch konzentriert im Moment zu bleiben und sich zu fokussieren, schien ein wenig schwieriger, aber auch das wird sich in wenigen Tagen verbessern. Das ist für mich das Interessanteste... eine Verbesserung der Aspekte, welche Zeichen der Mangelerscheinung zu sein scheinen, bis der Körper sie auch ohne Nahrung regelt.
Bevor wir zum wichtigen Punkt kommen, noch kurz ein Feedback über meine Gewohnheit kalt zu duschen. Die eben genommene Dusche war verhältnismäßig gesehen noch angenehmer als sonst. Es hat wieder einmal mit dem Level des Komforts im Alltag zu tun, aber es scheint auch eine leicht erhöhte Schmerzdesensibilisierung vorzuliegen.

Mineralstoffe während dem Fasten
Ihre Funktion, Wichtigkeit und geplante Aufnahme.
Minerale bilden das unsichtbare Netz aus Bausteinen, die einen Großteil der Zusammensetzung unseres Körpers ausmachen. Wir alle wollen sie haben und niemand kann darauf verzichten. Beim Fasten adaptiert der Körper zwar in diversen Wegen um den Wasserverlust und das Nicht-Nachkommen von Mineralen gut zu bewältigen, aber ganz ohne kann niemand ohne Schäden für mehrere Tage durch machen. Deswegen aufgepasst! Es gibt genügend Möglichkeiten sich einfach und billig gegen dieses Phänomen zu wappnen.
Aber zuerst, wozu brauchen wir diese kleinen Helfer unseres Körpers genau? Was sind eigentlich Minerale? Übrigens ist es verlockend den Plural 'Mineralien' zu verwenden, allerdings wäre dieser nicht korrekt. Ich werde versuchen es also zu unterdrücken.
Mineralstoffe sind anorganische Nährstoffe, die der Körper nicht selbst herstellen kann, aber für zahlreiche lebenswichtige Prozesse benötigt. Sie sind im Gegensatz zu Vitaminen nicht brennbar, liefern also keine Energie, sind aber essenziell für unsere Zellfunktion oder die Übertragung von Signalen zwischen Zellen. Genauso wichtig sind sie aber auch für unsere Enzymaktivität und den Säure-Base-Haushalt. Und weil die Liste noch nicht lang genug ist, füge ich noch hinzu, dass unser Körper auch Minerale braucht, um die Muskel- und Nerventätigkeit in Stand zu halten und dafür zu sorgen, dass unsere Knochen gesund bleiben. Ihr merkt also; wenn hier was schief geht, kann das schlimme Folgen für uns haben.
Man unterscheidet übrigens zwischen den Mineralen, von denen man verhältnismäßig viel braucht (über 100mg/l), jene nennt man Macrominerale, und denen die unter 100mg/l benötigt werden. Diese heißen Spurenelemente. Die wichtigsten Minerale sind übrigens Natrium, Kalium, Calcium, Magnesium und Phosphat, ohne direkt auf den individuellen Zweck einzugehen. Die wichtigsten Spurenelemente dürften wohl Eisen, Zink, Selen und Jod sein.

Ich muss euch ganz ehrlich sagen, nie davon gehört zu haben, als ich das erste Mal gefastet habe. Das macht die 19 Tage zurückschauend natürlich nicht ungefährlicher, aber selbst so hat es problemlos funktioniert. Dieses Mal mit mehr Wissen an das ganze heranzugehen tut der Psyche aber natürlich trotzdem sehr gut.

Während unser Körper nun also seine Zucker-, also Glykogenspeicher abbaut, schwemmt er mit jeder Menge Wasser auch viel Natrium raus. Besonders in den ersten Tagen möchte also auf Natrium geachtet werden, welches ihr in bestimmten Wassern finden könnt. Auf Cola wollen wir verzichten, aber selbst diese hat Natrium an sich. Am meisten kann ich nur Tomatensaft empfehlen oder einen Multivitaminsaft. Das sollte reichen.
Im nächsten Schritt, welcher nach 2-3 Tagen beginnt, startet der Körper sogenannte Ketonkörper aus Fett zu bilden. Über diese könnte ich Ewigkeiten schreiben, weil sie echt klasse sind, und zudem wird das der Grund sein, wieso wir uns nach einer Weile eben nicht mehr energielos fühlen werden und weshalb unser Fokus tatsächlich ansteigt. Allerdings wird dieses Körperchen ganz schön was mit unserem Säure-Base-Haushalt anstellen und dieser wird eine Menge an Kalium, Magnesium und Calcium schlucken. Multivitaminsäfte werden auch hier wieder, trotz des irre leitenden Namens, Aushilfe verschaffen.
Ich könnte jetzt aufführen, welche Mangelerscheinungen bei den jeweiligen Mineralen auftreten, aber merkt euch lieber, dass wir lieber von allem genug haben, als nicht.
Wir halten fest: in den ersten paar Tagen wollen wir besonders viel trinken. Wichtig ist dabei auf unsere Mineralstoffe Natrium, Kalium, Magnesium und Calcium zu kommen, was wir durch adäquate Wasser, Säfte wie Tomatensaft, als auch Gemüsebrühen schaffen.
So, und so schnell weiß man ein wenig mehr über unseren Körper und das Fasten. Wer sich noch mehr über Ketonkörper interessiert und wie unser Gehirn nach zwei Tagen von der Glukosenutzung auf eben jene Ketone umsteigt und welche unglaublichen Vorteile davon rühren (steigende Aufmerksamkeit, sinkender Appetit, aufhellende Stimmung und verlangsamter Proteinabbau, um nur ein paar zu nennen!), muss unbedingt eine eigene Recherche starten!

Danke für das Lesen, mir ist kalt und ich bin müde, ich wünsche den Lesenden einen wundervollen Tag, ob mit oder ohne Essen. Bis bald!

Ach, bevor ich's vergesse: Am Anfang dieses Fastens wog ich 72,5kg, heute Abend waren es 70,8kg.

07.05.2025 He aims, shoots and... SCOBY! 3-0
Fantastisch! Ich kann mit etwas Positivem in den Tag starten. Ich bin vor zwanzig Minuten aufgewacht, bin geduscht und habe glänzende Beißerchen und war angezogen bereit jetzt einkaufen zu gehen. Es ist richtig erfrischend einen Morgen so schnell starten zu können anstatt sich ungelogen ja beinahe durch ein Frühstück zu beißen. Viele werden vermutlich auch generell nicht frühstücken und ich denke mich diesem Verhalten nach dem Fasten anzuschließen... ich fühl mich sehr gut dabei. Ich mach mich nun auf den Weg um Leinensamen, Tomaten- und Multivitaminsaft, als auch ein paar Wassersorten zu kaufen. Vielleicht finde ich auch eine Gemüsebrühe. Diese soll ebenfalls besonders helfen bei der Elektrolytenzufuhr, welche nun ab dem dritten Tag als kritisch angesehen wird.

Noch eine andere Sache bevor ich gehe, weil ich unten grade einer Versuchung zum Opfer wurde... meine Mutter besitzt ihren eigenen Kombucha, also ihre Hefen-Bakterien-Kultur, welche Tee und Zucker in einen sauren, sehr gesunden fermentierten Drink, der reich an Probiotika ist, umwandelt. Ich war mir nun nicht sicher ob das eine gute Sache wäre, während dem Fasten zu trinken, und es stellt sich heraus, dass es das nicht ist. Oder zumindest nicht das Optimum nach dem wir streben. Da ich versuche ein zuckerfreies Wasserfasten zu führen, kann ich beim Kombucha nicht sicher sein, dass er völlig fermentiert ist und somit keinen Zucker mehr enthält. Er hat aber auch große Vorteile, nur möchte ich klar stellen, dass dieses süße Zeug was man im Supermarkt kaufen kann, wenig mit dem tatsächlich gesunden Drink, über den ich spreche, zu tun hat. Kombucha ist trotz des Zuckers, immer noch sehr sehr niedrig wenn es um den Gehalt selbst geht. In Momenten des Verlangens nach etwas, zum Beispiel nach Geschmack oder wirklich Nahrung, kann es eine gute Hilfe darstellen. Außerdem unterstützt es unsere Darmgesundheit, das Immunsystem und hilft ebenso bei der Entgiftung. Die Darm-Hirn-Axe, falls man sie im Deutschen so nennt, wird sich bemerkbar machen, durch die mentale Klarheit, nur sollte man sich merken, dass jene Vorteile nicht nur vom Kombucha kommen, sondern dem Körper lediglich helfen, schneller an jene Orte der Wahrnehmung zu kommen. Wir können also auch ganz einfach ohne leben. Das einzige bei dem ich Kombucha wirklich empfehlen würde, wäre das Fastenbrechen, das Ende unserer Reise und der allmähliche Integrierungsprozess unserer heiß geliebten Nahrung. So, und jetzt ein wenig Sonne tanken! Über Vitamine werden wir auch noch Sachen lernen, aber vorerst werden Sonnenstrahlen auch ungebildet konsumiert...

Ach, Befreiung pur durch die Überfüllungen unseres Alltags zu schreiten, ohne den Ansatz etwas kaufen zu wollen. Nur belustigt auf lächerliche Werbung zu starren und leicht angeekelt vor der eigenen Gattung am Fleischregal entlang zu spazieren, das macht Freude. Gekauft habe ich meine Leinsamen und die Gemüsebrühe, nicht die sehr salzige und cremige zum kochen, sondern das Bröselzeug in Puderform. Dazu kamen Tomatensaft und ein Magnesium- plus Eisenkonzentrat, als auch frei verschiedene Wässer, welche mit viel Natrium, Sulfat, Hydrogencarbonat und Chlorid den Rest um Weiten decken sollten. Eine wirklich beeindruckend schöne Erfahrung! Besonders ansprechend sind die farbigen neuen Flaschenetiketten, welche sich nun auf meinen Tisch verirrt haben.
Der Tag selbst war unwahrscheinlich gut und wurde ab diesem Zeitpunkt auch nicht schlechter, schließlich war und blieb es mein freier Tag. Ich gestaltete ihn mit Einkauf, Lesen und Bloggen, arbeite an meinem Buch und organisierte mit einem Freund unseren anstehenden Spanienurlaub. Später kam ein ebenso guter Freund vorbei und zusammen Sport zu machen und was soll ich sagen...? Es wäre gelogen, wenn ich sagen würde, dass ich nicht erwartet hätte Bestleistung abzuliefern, aber ich war dennoch überrascht wie schnell und gut ich zweieinhalb Kilometer rennen konnte und danach noch beim Volleyball alles geben konnte. Ich möchte erneut auf die Ketonkörper verweisen und ihre Art der Fettverbrennung und Energiebereitstellung. Sowas fühlt sich einfach phenomenal an!

An dem heutigen Abend des 07.05.2025 fand ebenfalls meine lang angestrebte Gründungsversammlung des Vereins Gen.ZM statt, und nun dass jene überstanden ist, die Unterschriften dafür gesammelt und die Energie zur Bereitschaft des Handelns von mir und den Beteiligten nicht größer sein könnte, so hätte mein Abend ebenfalls nicht schöner sein können. Die Beschreibung über Inhalte und Rahmen dieses Projektes, findet ihr auch hier auf einer Blogpage, lasst euch überraschen!
Morgen werden wir uns mit Darmspülungen befassen und ich werde versuchen zu erklären, wie einfach gesunder Gewichtsverlust doch sein könnte, wenn einen nicht Versuchungen wie Zucker und Geschmack, Koffein und Alkohol in die Irre führten.

08.05.2025 Die Stadt unter Pfoten
Ehrlichst gesagt, steigert sich meine Freude über das Aktuelle nur immer mehr, anstatt den sonst so gewohnten Bogen nach oben, gleich gefolgt von dem nach unter führenden zu machen. Keine Ups and Downs, nur Positives an der Entwicklung.
Mein Tag, noch nicht alt, aber schon reichlich bestückt, umfasste schon ein Buchstudium und eine städtische Wanderschaft. Nicht nur einfach so, sondern kombiniert. Mit unserer wunderschönen schokofarbenen Labrador-Hündin Coco machte ich mich auf den Weg zum Rathaus, wo ich ein Führungszeugnis für mein kommendes freiwilliges soziales Jahr beantragen wollte, und unterbewusst peilte ich auch schon das Haus des gestrigen Volleyball Kollegens an, um ihm jenes Buch in meiner Hand zu überreichen. Gelesen hatte ich es schon in meiner Fastenzeit zum Anfang des Jahres und ein Schleier der Erinnerung ließ mich noch bewusst über die Schwere der darin zu finden Worte sein. Es beim Spaziergang nochmals überfliegen zu können, erregte in mir die Höchstzahl an positiven Gefühlen und neu inspiriert und bestärkt von den Worten möchte ich in Zukunft ein paar Dinge aus dem Buch 'Wie neugeboren durch Fasten' von Dr. med. Helmut Lützner, teilen. Herausgefunden hatte ich zum einen, dass die Art des Fastens, welche ich grade betreibe, laut diesem Buch das Buchinger- Fasten genannt wird. Über Otto Buchinger erzähl ich euch gleich noch etwas, ich habe nämlich mal ein wenig recherchiert. Das Buchinger-Fasten beinhaltet also ausschließlich Wasser, Tees, Säfte und Brühe, eine Variante die von der Medizin sogar noch der Null-Diät vorgezogen wird, der Art des Fastens mit nichts außer Wassereinnahmen.
Das Buch erinnerte auch wieder an einen Tipp, welcher mir sonst noch länger vergessen geblieben wäre, und jener befasst sich mit dem morgendlichen Aussehen oder dem generellen Erheben aus der liegenden Form. Der Trick ist die Beinpumpe zu aktivieren, also mit dem Füßen Druckbewegungen von oben nach unten zu vollführen, dadurch die Muskulatur der Beine zu animieren und den Kreislauf in Gang zu bringen, um Schindel und Schwärze beim Stehen zu vermeiden. Das alles bringt natürlich nur etwas, wenn auch genug getrunken wird.
Neben dem italienischen Limonentee, welcher ausgezeichnet schmeckend neben mir auf der Tisch platziert ist, trinke ich diverse Früchtetee-Sorten, wobei auch schwache Schwarztee-Sorten empfohlen sind. Gestern kaufte ich wie gesagt ein und verliebte mich vielleicht ein wenig zu sehr in den aufzufindenden Tomatensaft, welcher dickflüssig und voll mit Geschmack die klaffende Leere meiner Geschmackswelt und ihrer Wahrnehmung zu füllen scheint. Ich trinke viel Leitungswasser, aber habe drei Sorten Wasser, welche ich durch teste. Das sind einmal das 'Gerolsteiner' fein perlend und das 'Ensinger Sport' fein perlend. Beide unglaublich hoch an Mineralien, dürften sie um Weiten das auffüllen, was ansonsten einen Mangel kreieren könnte. Zu guter letzt ist es noch die aufzuführende Gemüsebrühe, welche geschmacklich mein absoluter Liebling ist und mit einer Prise Salz, wir hatten zufälliger Weise sogar das Himalaya-Salz parat, welches den Chloridgehalt im Körper rettet, schmeckt kaum ein Getränk besser. Zu dieser Brühe können anfänglich ein Teelöffel geschroteter Leinsamen dazu gegeben werden, das soll dem Darm nur helfen sich besser zu entleeren... jetzt kommen wir, leicht verspätet, da Tag drei der wohl Beste dafür wäre, schlussendlich aber doch noch zum Darmspülen, und Freude, was soll ich sagen, zum Glück haben wir die Qual der Wahl.

Schauen wir uns zuerst an, was wir trinken können um den Darm zu leeren, bevor wir uns damit befassen, was wir uns in den Po schieben, um den Darm von dort aus zu reinigen. Ihr wollt dieses Thema bestimmt so gerne überspringen wie ich selbst, aber auf der anderen Seite weiß ich, dass es weder schlimm noch eklig ist und dass man sich erst danach völlig frei von den Resten und schlummernden Toxinen im Darm fühlt. Also aufgepasst:
- Bittersalz ist ein stark abführendes Mittel. Ihr könnt 1-2 Teelöffel in 200ml Wasser morgens trinken und danach seit ihr die reinste Form eines menschlichen Lebens. Wenn ihr weniger Bock auf Schuss, aber mehr Lust auf Leberreinigung habt, dann bringt euch Andreas Moritz irgendwo im Internet mehr dazu bei. Nach ihm soll Bittersalz mit ein bisschen Apfelsaft gemischt werden, das ist wenig abführend aber sehr leberreinigend!
- Ansonsten könnt ihr euch auch rohen und unpasteurisierten Sauerkraftsaft geben. Dieses 'wohlschmeckende' Getränk aus einer Zeit vor der Erfindung der Geschmacksknospen, ist probiotisch und aktivierend. 100-200ml reichen vollkommend aus, danach sitzt ihr für ne Weile gespannt lauschend auf dem Klo.
- Ansonsten kann ich euch nach das Gemisch Flohsamenschalen + Zeolith + Wasser empfehlen, oder umgeschwefelten Pflaumensaft, als auch simples Salzwasser aus einem Teelöffel Meersalz + 1 Teelöffel Natursalz in einem Liter Wasser. Bitte bitte beachtet, dass Bittersalz und zuletzt genanntes Salzwasser sehr schnell wirken und wenn ihr grade am arbeiten oder reisen seid, das als euren letzten Wunsch zu trinken in euch tragen solltet. Vorsicht ist geboten.
Das waren die Möglichkeiten sich eine abführende Flüssigkeit oral einzuführen. Jetzt kommt der unangenehmere Part im Ausmalen, aber der angenehmere Pfad im Sinne der eigentlichen Entleerung. Der sogenannte Einlauf!
Ein Einlauf braucht ein paar Vorbereitungen. Die meisten Haushalte sollten schon besitzen, was wir jetzt benötigen, und zwar ein Einlauf-Set aus Silikon und Eisen, das sieht aus wie ein Messbecher von dem aus ein Gummischlauch in ein metallenes Ende führt. Dieses Ende ist wirklich dünn und das zum Glück, wir müssen es uns schließlich rektal einführen, damit das Wasser dahin kommt wo es reinigen soll. Ansonsten wird euch ein Haken hilfreich sein, denn wir müssen das Gerät auf eine Höhe überhalb unseres knienden/liegenden Körper bringen. Diese Szene gehört allein euch in der individuellen Vorstellung... untersteht euch Nachbarn und Freunden am kommenden Tag davon zu erzählen, um ihnen diese Bilder zu ersparen.
Für die unter euch die genug Zweifel wahrten und sich jetzt fragen, wozu der ganze Mist eigentlich gut wäre, hier eine Kurze Beschreibung: In unserem Darm befinden sich noch Essensrückstände. Die sollen da nicht mehr sein, weil wir brauchen sie nicht und die werden auch wie wir Tag um Tag nicht jünger. Raus damit also. Außerdem findet eine sogenannte Rückresorption durch alte Nahrung statt, was soviel hießt, dass die Nährstoffe, welche der Körper von der Nahrung erhalten hatte, wieder von der Nahrung aufgenommen werden und dem Körper dadurch entzogen werden. Dazu kommt, dass ein leeren Darm den gelegentlichen Heißhunger noch weiter stillen kann, weil eben eine geringere Rückresorption vorliegt und zu mein persönliches Highlight ist, dass es dem Körper beim Übergang in die Ketose hilft. Das Meisterwerk unseres Körpers und das natürlichste auf der Welt, welches uns und alle anderen Tierarten über unzählige von Tausende von Jahren am Leben gehalten hat und schon durch die ein oder andere Hungersperiode führte.
Weniger Toxine im Körper heißen übrigens auch immer weniger Kopfschmerzen, weniger Hautausschläge und abnehmender Mundgeruch, und trotzdem dürft ihr, auch wenn ihr nichts futtert, weiterhin die Zähne putzen. Eure Mitmenschen sind euch zutiefst ergeben.

Sooo! Und damit haben wir das Schlimmste hinter uns. Mit einem Mal geht es uns noch besser und meine anfängliche Behauptung zu Beginn des Tages erweist sich als erneut korrekt. Es wird immer besser.
Während ich dieses Buch vorhin so las und mein Hund mir den einen oder anderen verstohlenen Blick von der Seite zuwarf, kam ich, nicht ganz ohne ihre Hilfe, auf die blendende Idee meine anstehende Spanienreise mit weiterführendem Fasten zu schmücken... oh Gott, meine Eltern werden sich alles andere als freuen, aber ich werde ihnen die Lektüren zukommen lassen, welche unter ärztlicher Betreuung von Leistungssportlern und Soldaten bewiesen, zu was der Körper alles fähig ist und wie viel unglaubliches schon in Fastensequenzen geleistet wurde. Wieso also nicht? Das Buch beschreibt übrigens eine Gruppe aus zwanzig Männern die eine 500 Kilometer lange Tour in nur 10 Tagen hinter sich legten und als sie in Stockholm ankamen, zwar circa 5 Kilo abgenommen hatten, aber vor Energie nur so strahlten und ausnahmslos munter waren. Das ist das Ziel.

Der vorhin angesprochene Otto Buchinger wird euch hier in Kürze, mit der Hilfe seines Wiki-Eintrages näher gebracht, um besser zu verstehen, wieso wir seinen Fastenansatz verfolgen, auch unter dem Namen Heilfasten bekannt.
Der gute Mann, geboren vor langer Zeit wie so viele, war zuerst was anderes bevor er bekam was er war. Wichtige Wendungen in seinem Leben von denen das Endergebnis zeugt, nicht das Studium in Recht und auch nicht das für ihn langjährig entdeckte Quäkertum, sondern eine üble Krankheit, welche ihn im Jahr 1917 im Alter von 39 überfiel. Sein neues schlechtestes Freund hieß in jenem Jahr 'schweres Rheuma' und diese war vermutlich eine rheumatische Athritis. Was tat der Mann außer zu leiden und daran zu verzweifeln, dass die Welt der Antibiotika keine Mittel und Lösungen für ihn parat hielt? Naja, zwei Jahre später fand er sich wie jeder Mensch irgendwann mal im Leben, in Freiburg in Breisgau wieder. Dort tat er eine, milde interessante Sache für uns, nämlich fastete er unter der Aufsicht von Fastenärzten aus den Vereinigten Staaten für ganze 19 Tage... wow, was für eine Zahl. Jene weise Fachärzte von Übersee beschreiben Fasten damals als die stärkste Therapie in der Naturheilkunde und unser Freund Otto B. sagte nach der Zeit: 'Nach 19 Tagen war ich dünn, aber ich konnte wieder alle Gelenke wie ein junger Mann bewegen.' Verblüffend...
Das war es auch für ihn und seit diesem Zeitpunkt widmete er alle Energie und Zeit des Studiums in existente Fastenliteratur und gründete 1920 eine eigene Heilfastenklinik, welche 15 Jahre später umzog. In jenem Jahr veröffentlichte er auch sein wichtigstes Werk, das wundervolle 'Das Heilfasten und seine Hilfsmethoden', welches seither höchste Wichtigkeit in der Fastenliteratur trägt und unzählige male neu aufgelegt wurde. Cool. Otto (er würde wollen, dass wir ihn duzen) begründete die Wirksamkeit des Heilfastens damit, dass der Organismus gereinigt und die Selbstheilungskräfte aktiviert werden müssen. Er nahm auch den Begriff der Entschlackung in diesem Zusammenhang in dem Mund und wurde verbal von seinen Medizinkollegen dafür getreten, weil jene, laut Wikipedia, davon ausgehen, dass der Körper sich automatisch und von Zeit zu Zeit selbst entschlacken würde. Wie immer habt ihr nun die Wahl, was davon ihr davon glauben wollt. Also ich mag Otto.
Der gute Mann wird mir auf seine älteren Jahre sogar immer sympathischer, weil er starker Vertreter der damals startenden Lebensreform war, eine tolle Bewegung, die euer Interesse gerne auch über diesen Artikel in Beschlag nehmen darf, und er empfahl seinen Patienten die geistige Bildung durch geistige Nahrung und sagte ihnen zum Beispiel Psalme aus der Bibel zu lesen, aber noch viel wichtiger auch Goethe und Rilke!! Rilke würde dazu sagen, dass das Schöne nichts außer der Anfang des Schrecklichen wäre, den wir grade noch ertragen, aber nur dieses eine Mal möchte ich mich dagegen aussprechen. Sein schwarzer Panther musste schließlich auch fasten, und ob hinter Gittern oder nicht, war das definitiv nicht der schlimmste Part seines Daseins. SO, und bevor ich mich nun verrenne, möchte ich den Exkurs über Otto Buchinger hier beenden. Dankeschön!

10.05.2025 Goldene Hasen und Perspektiven
Zum Glück mach ich auch Dinge falsch. Mich trieb es vergangenen Abend noch raus und in dem Versuch ein normaler junger Mensch zu sein, stellte ich mich vor einen der beiden Pubs unserer Stadt und redete mit den dortigen Menschen. Manche bekannt, manche neu, aber nirgends die Person versteckt, die einen geistig anspringt und einem neue Welten eröffnet. Ich warte geduldig.
Im Gang zum Klo findet sich auf hohem Brett eine Reihe wunderschöner Bücherbänder mit Seiten und als ich mein eigenes, zuhause auf mich wartendes Buch entdecke, nehme ich jenes und lese für zwanzig Minuten an der Stelle meines Standes weiter. Es passiert herzlich wenig und als ich mich von dem Tisch losreiße, an den ich mich gesellte, um einem Kartenspiel einen Teil meiner Aufmerksamkeit zu schenken, aber stattdessen schnell in das gekreuzte Sitzen mit geschlossenen Augen gedrängt wurde, stelle ich mich nach draußen, um eine Lektion des Lebens einzuholen und wenig später zwei Lektionen des Körpers. Ich bin naiv. Unreflektiert wie ich bin, hatte ich noch nie meine Kapazitäten genutzt, um vorzeitig darauf zu kommen, aber die Minuten nachdem mir durch eine geschickte Inszenierung ein Gramm geklaut wurde, kam es mir in dunstem Denken doch zu Kopfe. Ein junger Mann hatte sehr überzeugend betrunken gespielt und fragte ob ich was zum rauchen hatte. Ich, der grade vorhatte ein kleines Ausnähmchen zu machen in den aktuellen Dingen der Abstinenz, bot ihm an sich etwas mit mir zu teilen. Dankbar nahm er das Geschenk entgegen und meinte er wolle es auf ein anderes Papier umfüllen, während seine Hände leicht zitternd zwei Papiere miteinander verklebte und ich ihm aus Pappe eine kleine Röhre formte. Im dunkeln schwer zu erkennen, aber durch seine Stimme deutlich gemacht, meinte er kurz darauf aus Versehen die gute Materie verschüttet zu haben und ich an Gutmenschen gewöhnt und noch fern von dem gedanklichen Erfassens wie Menschen auf der Welt sein können, um hier und dort mal ein wenig zu schummeln, glaubte es lange genug um sie zu verabschieden und einen schönen Abend zu wünschen, um dann alleine und weniger grün an einer blitzblanken Betonauffahrt zu stehen und langsam ins Denken zu kommen. Ich hatte zum Glück zwei dabei und hatte eine geisteserweiternde Zeit während meines Spaziergangs nach Haus und übte Dankbarkeit für die Lehre dieser Situation. Zuhause angekommen machte ich zur Abwechslung in Anbetracht einen großen Fehler, da ich mir dachte zu erlauben, einen wundervollen, angenehm gestalteten Abend nach meiner kalten Dusche zu gestalten. So fand ich mich klischeehaft und enttäuschender Weise mit einer Flasche Wasser, Tomatensaft, Knoblauchpulver, Zitronensaft und Honig auf der Couch wieder, wo ich 'The Dark Side of the Moon' von Pink Floyd lauschte und dann Ausschnitte meiner geliebten Filme 'The Trueman Show' anschaute, gefolgt von weiteren schönen Minuten im Film 'Die fabelhafte Welt der Amélie'. Während mein Hirn sich wohl und warm fühlte vom dopamingeladenen Zeitvertreibes, sagte mein Magen und Darm mir sehr deutlich, dass Honig zwar zu einem Tee dazu und aufgelöst eine Möglichkeit sein kann, aber dass er pur einfach nur Qualen bedeutet. Jene hatte ich dann später in dieser Nacht und am folgenden Morgen durch Grummeln und das Unwohlfühlen.
Die Freude über genommene Ausnahmen, bleibt nie länger erfreulich als für den Moment. Dagegen kann die Erfahrung einer Versuchung zu widerstehen, Monate lang mit positiver Kraft durch das Hirn irren.

Natürlich versackte ich auf der Couch, so wie es sich für gehen gelassene Charaktere gehört, und verbrachte statt an meinem Fußboden eine verhältnismäßig unglaublich angenehme Nacht auf unserem Sofa. Zwar hätte ich mich über mehr Schlaf gefreut, aber so hatte ich immerhin ein paar Stunden vor meiner vorletzten Schicht, die ich zum Sonne genießen und mit Eltern reden nutzen konnte. Zu gern hätte ich das Frühstück aus Selbstgebackenem meiner Mutter genoßen. Zur Zeit erträume ich mir immer öfter den Geschmack von gutem Rührei und Avocado, aber merke doch auch klar, wie schön es ist nur an Geschmack denken zu können, ohne die tolerierbare Möglichkeit sich einer solchen Köstlichkeit zu bedienen. Man fühlt sich durch und durch befreit, aber begreift erst später beim Zurückschauen, dass die Widerstehen gegen den Drang das eigentlich Schöne in jenem Moment kreiert hatte.

Ich möchte zu diesen Aussetzern eines sagen... Fehltritte gehören total dazu und aus ihnen lernt man sogar das Meiste. Irgendwann wird man doch mal einen Kaffee trinken oder einen Haps beim Essen probieren, oder eben Alkohol und was sonst so erheblich ist, versuchen, aber nichts davon ohne Reue im Fasten. Unser Körper wird dermaßen überfordert sein und uns das durch die eine oder andere Unannehmlichkeit auch wissen lassen, und das zurecht. Schließlich haben wir ihn ja auch ungerecht behandelt... zuerst lassen wir ihn da für Tage hungern und nehmen es als gegeben, dass er uns trotzdem so überragend am Leben hält, und dann füttern wir ihm auch noch das Letzte nach dem ihm ist. Süßes. Billiges und schlechtes Essen und trinken mit dem er rein gar nichts anfangen könnte... ich würde an seiner Stelle auch mehr als nur gereizt sein. Können wir unserem Körper nicht Dank zeigen durch das was wir tun? Ich hätte Lust meine Schwester nach einer Yoga-Session zu fragen, obwohl ich das noch nie gemacht habe. Vielleicht hat sie ja Bock.
Ich werde nach meinen Fehlern von nun an allerdings wieder versuchen, konsequenter zu sein. Nicht um mich zu bestrafen, sondern um meinen Körper zu heilen. Ich werde zudem auch meine bald beginnende Spanienreise ohne Essen schmücken und mit viel Bewegung eine schöne Zeit für Körper und Geist erschaffen. Ab jetzt gibt es auch weniger von der wohlschmeckenden Gemüsebrühe. Ich brauche sie nicht und gewöhne mir nur unnötige Ballastfacetten an. Meine Wassersorten versorgen mich mit allem erdenklichen und der Rest macht der Tee. Jetzt bräuchte ich zum Beispiel einen, um mir den komisch belegten und kratzige Hals zu besänftigen. Es könnte sich ein Husten ansparen, ein Szenario welches ich noch kein einziges Mal bedachte, schließlich war ich seit Monaten nicht mehr krank und hielt das vor allem beim Fasten für unmöglich. Man lernt jeden Tag... und damit heute auch noch was für euch dabei ist, dachte ich mir ein paar historische Ereignisse zu finden, die Fasten noch ein Stück weiter persönlich und geschichtlich mit uns verbinden könnten...

Der Nobelpreis in Physiologie und Medizin ging 2016 an Yoshinori Ōsumi, sicher nichts Neues für die Meisten. Dieser Mann hat ein mega cooles Wort ganz groß gemacht, und zwar die Autophagie. Für uns ist das von phänomenaler Wichtigkeit, schließlich fasten wir ja grade und dieser Mann will uns auf der Basis der modernen Medizin erklären, wie gut diese (In)Aktivität für uns wirklich ist, welche Reinigungsprozesse von ihr angestoßen werden und wie es gegen Krankheit und Alter schützt.
Ōsumi erkannte diese Autophagie als einen zellulären Reinigungsprozess, der angestoßen vom Fasten oder von zu viel Stress aktiviert wird und in dem sich die Zelle selbst recycled und so von Krankheit oder Missbildungen befreit. Er selbst beschreibt den Vorgang so:
Durch Stress, ausgelöst durch Mangel oder Infektion, erkennt die Zelle in sich selbst was falsch läuft, beziehungsweise reflektiert sie grade zu auf Fehler in ihrem eigenen Aufbau. Die Zelle bildet nach dem Erkennen der Fehler kleine Blasen, welche diesen Ort umschließen und beginnen ihn abzubauen. Das Abgebaute wird wieder verwendet, um Energie zu gewinnen und somit hat sich der Körper nur durchs Fasten angestoßen, innerhalb von wenigen Tagen selbst reformiert.

11.05.2025 Das Hungern der Reichen
An diesem Sonntag versöhnen wir uns mit der Welt von Nahrung durch das sogenannte Fastenbrechen. In der schonendsten Weise möglich, machen wir unseren Verdauungstrakt wieder mit dem bekannt, was ihm nur noch schwach in der Erinnerung geblieben ist. So beinhaltete mein Tag einen halben Apfel zum Frühstück. Das Fasten war nach erstaunlich schnellen 156 Stunden gebrochen und ich fühlte mich gesünder und klarer im Geist, als es die letzten Monate der Fall gewesen war. Meine gezogenen Schlüsse und Erkenntnisse liegen klar vor mir und ich möchte teilen, was sich aus diesem Experiment, welches ich sollte ich es noch einmal dieses Jahr tun, zu einem Ritual umtaufen werde, gelernt habe.
Zum einen ist es diese wahnsinnige Kraft und Kontrolle über den eigenen Körper, den eigenen Alltag und das Leben selbst. Man konnte nur durch die eigene Fähigkeit im Kopf befähigt, Tage lang auf den Rohstoff unseres Lebens verzichten und das gegen die Vernunft. Nur durch Wissen und den Glauben an ihre Richtigkeit. So merkte ich, dass alle Facetten meines Tages jede freie Minute und jede unüberlegte Handlung eigentlich ein Objekt der potenziellen Veränderung wurde. Es liegt nun wieder in unserer Hand über alles zu entscheiden und anfangen müssen wir mit der Frage über unsere kommende Ernährungsweise. Was haben wir in dieser Zeit gemerkt, was brauchen wir zum Leben nicht und schadet uns nur, aber lässt uns gut fühlen wenn wir darauf verzichten? Welche Ballaste und Laster möchte man nun ablegen, um ein gesünderes Leben im Anbetracht des eigenen Körpers und des inneren Richters zu führen. Welche Nahrung qualifiziert sich für ein Leben nach dem nun erwünschten Standart und wie enttäuscht werden wir sein, wenn wir das nächste mal im Supermarkt stehen und so unendlich wenig vollwertiges und gut angebautes zu Essen finden? Wie lange schaffen wir es beim Essen Ruhe und Besonnenheit zu wahren, einen Fokus auf die Mahlzeit zu legen, anstatt das fröhliche Gerede am Tisch zu bestücken. Wie oft können wir kauen und wie lange können wir daran denken. Wie viel sollten wir eigentlich zu uns nehmen, jetzt wo wir wissen wie gut es unserem Körper auch mit so viel weniger gehen kann? Welche Rolle spielen wir im Aspekt des Nahrungsaufnehmenden in der Gesellschaft? Wie können wir Dinge in die Wege leiten, die für höhere Qualität im Essen sorgt, Böden besser und natürlicher bearbeitet und allgemein unsere Gesundheit fördert. In welcher Welt sind wir alle völlig frei für die Möglichkeit unsere Gesundheit durch Fasten selbst in die Hand zu nehmen, anstatt zur konsumierenden Puppe für Ernährungs- und Pharmaindustrie zu werden, welche uns durch Medizin erzählen möchten, welche Unmengen wir an Essen zum Funktionieren brauchen, oder uns durch Auswahl der Produkte überschwemmt vergessen lassen, dass es nicht um Menge, sondern um die Qualität des Wenigem geht.
Wir alle sind schließlich ein Ergebnis dessen, was wir zu uns nehmen. Wir sind unsere Nahrung.

Als einen Exkurs zum Anlass der Beendigung dieses Projektes und dem Abschluss dieses Eintrags, möchte ich euch mitnehmen, in eine Welt ohne Zucker. Wie müsste man sich ernähren, was kann sich ändern, warum sollten wir es anstreben und wie macht man sich unabhängig von unserer Lebensmittelindustrie?
Als erstes möchte ich Klarheit über den Begriff schaffen. Was bedeutet Zuckerfreiheit? Wir müssen direkt unterscheiden. Die Natur möchte nicht, dass wir völlig ohne Zucker leben und so besitzen Früchte und auch Gemüse, aber auch Milch ihren eigenen, gesunden Zuckergehalt. Nicht von der Natur gewollt, sind die Prozentsätze an Zuführungen an Zucker in den restlichen industriellen Lebensmitteln, die alle möglichen verkorksten Namen tragen, nur um zu verdecken, dass der Joghurt vor einem nur so gut schmeckt, und fast ein wenig nach Kirsche, weil in ihm Hände voll Zucker schlummern. Wir können das inzwischen komplett ausblenden und erfreuen uns nur noch nach 'Geschmäckern'. Ich denke mir nicht selten in Supermärkten, beim inspizieren der diversen Artikeln und ihren Inhalten, dass das was uns dort als Fraß mit Preis vorgesetzt wird, wirklich nur Blöcke aus Zucker mit ein wenig künstlichem Geschmack sind. Und so gerne ich hier auch übertreiben wollen würde, überzeugt euch doch gerne selbst. Es ist pervers und nur durch unsere Unwissenheit eine noch funktionierende Masche.
Ihr möchtet wissen, was genau Zucker eigentlich mit dem Körper macht und warum er so schädlich ist? Ihr wollt anmerken, dass viele die ihr kennt zwar Unmengen essen, aber ja trotzdem gesund und dünn zu sein scheinen? Na dann schauen wir mal auf deren verdecktes Innenleben, das Leben unserer Organe und Zellen.
Wenn wir raffinierte Zucker zu uns nehmen, gehen Glukose und Fruktose besonders eifrig ins Blut über und wir haben einen schnellen Rausch, der sich nach Energie und körperlicher Motivation anfühlt. Insulin, welches der Stoff des Körpers ist, um mit Zucker klar zu kommen, wird in Unmengen ausgeschüttet, der Pegel steigt enorm und verlangt jedes Mal mehr Insulin. Aber nicht nur das, zusätzlich baut unser Körper auch eine Insulintoleranz beziehungsweise -resistenz auf, was bewirkt, dass das ehe schon in Mengen vorhandene Insulin dann nicht mal seine Arbeit bewirken kann. Falls euch der Name Bauchspeicheldrüse etwas sagt, ein Wort welches ich bis grade eben noch nie für seine wörtliche Bedeutung anerkannt habe, dann möchte ich auch kurz mitteilen, dass diese sich keineswegs freut und junge Menschen inzwischen mit ähnlicher Wahrscheinlichkeit um ihr Versagen bannen dürfen, wie die Älteren der Gesellschaft, welche Jahrzehnte lang das Privileg hatten, mit weniger Zucker aufzuwachsen. Ihr Hauptlaster heißt Zigaretten und Alkohol. Früher wollte man schließlich schlank bleiben und da griff man gerne statt zum belegten Sandwich stattdessen in die Schachtel und rauchte eine. Eure Bauchspeicheldrüse sagt übrigens bescheid, wenn sie genug von dem Zirkus hat und dann sitzt ihr da mit Diabetes-Typ-2. Eine wundervolle Krankheit nicht aus eurer Schuld heraus geboren, sondern aus der Art wie wir als Gesellschaft ernährt werden und durch Preise zu Minderwertigem verlockt werden und durch Werbung schon als kleinste Kinder an die suchterzeugende Welt der Süßigkeiten geführt wurden. Das Einzige was nun an uns liegt, ist die Entscheidung sich unter Aufwand davon loszureißen und uns zu belesen, zu bilden. Nach einem Weg, wenn auch nicht dem leichtesten, um dieses Labyrinth der Versuchungen und Werbungen herum zu kommen, damit wir eine Chance auf Gesundheit haben, ohne unseren Platz in einer Gesellschaft aufgeben zu müssen. Jene gibt uns doch die Freiheit selbst zu entscheiden oder? Aber jene braucht auch ihre Konsumenten um nicht nur durch ihre Arbeit, sondern auch ihre Einkäufe zu profitieren. Und vom Geld das gemacht wird durch Medikamente, am Besten noch jene zum Abnehmen, sprechen wir gar nicht erst. Ignoriert diese kurze Idee in euren Köpfen in einer Welt zu leben, die euch durch eure Arbeit ausnutzen möchte, durch ihre Nahrung krank macht und euch so in Abhängigkeit hält, dass ihr später noch ihre Drogen kaufen müsste, um euch wieder 'gesund' zu kriegen. Das stimmt bestimmt nicht! Aber es fühlt sich oft verdammt danach an.
Viel Zucker fördert übrigens auch Entzündungen. Euer Körper wollte die eigentlich nie haben, aber nun dass sie da sind und ihr Ende auch nicht absehbar ist, macht er chronische Entzündungen daraus. Jene sind große Helfer und laden für euch, ungefragt, Alzheimers und Herzkrankheiten, aber auch so normale Dinge wie Krebs, für euch ein.
Für die unter euch, die sich nicht wahnsinnig mit Drogen, oh Hilfe Drogen, auskennen, denjenigen möchte ich jetzt verraten, dass Zucker an den selben Rezeptoren andockt und dass es die selben Hirnareale anspricht. Es ist ungelogen eine tödliche, furchtbar abhängig machende Droge... oder könntet ihr von heute an aufhören sie zu nehmen? Ha? Zucker ist unter diesem Punkt auch der Grund für unser Verlangen nach Zucker, oder des emotionalem Essens, wenn es uns schlecht geht, weil Zucker einfach dafür sorgt, dass wir uns kurz wieder besser fühlen. Gut dass unser Körper nicht sprechen kann und unser Hirn keine Augen hat.
Sollte ich noch von unserer Darmflora sprechen? Ich glaube das wäre zu brutal für die Meisten, deswegen werde ich es euch überlassen, wie viel ihr von der Materie aufschnappen wollt. Eine geringe Immunität wird eure kleinste Sorge sein...

Um dem ganzen Elend aus Informationen aber auch mal ein Ende zu setzen, was passiert denn wenn wir uns stattdessen zuckerfrei ernähren? Wir bekommen die Zucker-'Grippe', ein tagelang anhaltender Zustand aus dem ein oder anderen Kopfschmerz, einer gewissen Langsamkeit in Bewegung und Denken, was sich dann auch oft als Verwirrung verkleidet. Wenn ihr grade vom Essen kommt und jetzt überlegt umzusteigen, dann habt ihr einen großen Nachteil gegenüber jenen, die ihre Zeit des Nicht-Essens grade schon absaßen und sich nun fragen, wie sie besser in ihr neues Leben starten können. Die Essenden werden noch lange Zeit allem was lecker aussieht und vor Zucker und Ähnlichem trieft, nachstarren in ihrem verzweifelten Versuch weg davon zu kommen, die Fastenenden werden tendenziell gar nicht auf die Idee kommen, wenn sie davon überzeugt sind, eine solche Sache in ihren Mund zu führen. Und wisst ihr was super cool ist? Unsere Geschmacksknospen sind völlig am Ende gewesen von er ganzen Zuckerfresserei und können sich jetzt langsam daran erfreuen, wie unfassbar süß selbst Gemüse sein kann. Wie jedes Brot seine Süße hat, wenn man es lange genug kaut. Und auf einmal schaut man in die Welt der echten, natürlichen Geschmäcker, welche sich bisher alle versteckt und verschleiert hielten durch den guten alten Dickmacher, unseren Freund, den Zucker.
Erinnert ihr euch daran, dass ich versucht hatte den Umschwung des Körpers auf die Fettverbrennung zu erklären und dabei Ketonkörper und Getose erwähnt habe? Wollt ihr kurz überlegen, welche Auswirkung es hätte, wenn unser Körper nur sehr geringe Mengen an Glukose bei sich trägt und so auch nur nach gemäßigter sportlicher Belastung direkt die Fettverbrennung angeschaltet? Das wäre ja der direkte Schlüssel zu effektivem Sport, zu schnellem Abnehmen, während man auch noch Organe schont. Wow, man könnte so gesund sein, aber warum macht man es nicht? Es sind die Geschmäcker an denen wir klammern. Es ist die Unkompatibilität in unserer gesellschaftlichen Struktur. Du könntest nicht einfach ins Restaurant, oder bei Freuden essen. Auch der eigene Einkauf wird zur Qual bis zu dem Punkt an dem man merkt, welchen riesigen und ehrlich gesagten unbezahlbaren Gefallen man sich da getan hatte. Und wenn ihr wüsstet, wie viele Arztbesuche vor allem im Alter euch grade erspart bleiben, durch die aktuelle Ernährung und das Verständnis wie unser Körper funktioniert und funktionieren möchte, dann werdet ihr mit Freudentränen auch gerne mal ein paar Euros mehr im Markt liegen lassen, oder euch auch an weniger 'geschmack'vollem erfreuen, einfach aus dem Wissen heraus, wie gut ihr euch selber dadurch tut. Denn nichts schmeckt besser als ein gutes Gewissen. Die Sicherheit das Richtige zu tun ist das heilerste für unseren Geist in der Welt. Mit diesem Schritt ist das Ende des Weges gar nicht mehr so unerreichbar. Schließlich haben wir das schwerste Stück grade verstanden, unsere Gesundheit, und sind jetzt bereit auch etwas für sie, für dich selbst, zu tun. Danach kommt die Bewegung und wie unser Körper durch sie gesund wird.
Bis dahin, fastet fröhlich, bildet euch und eure Mitmenschen, lest Verpackungen und recherchiert. Fragt Ärzte, aber bleibt skeptisch, und vor allem: genießt!" Ob mit Zucker oder ohne. Der Wert einer Sache liegt nie in ihren Nährwerten, sondern wie viel sie für euch wert trägt. Genießt!, und sagt dann: 'Das war der letzte Schokocroissant.', genießt!, und lasst den grünen Smoothie mit leichter und frischer Säure durch den Apfel und einem Lächeln herunterfließen mit dem wärmenden Gefühl euch selbst Gutes zu tun.

Dieser Blog soll Gutes tun. Er soll bilden, inspirieren, verbinden und die Welt in seiner Reichweite verändern. Wenn ihr Gutes tun wollt, dann startet bei euch selbst. Lebt selbst gut und andere werden eurem Beispiel folgen. Helft eurer Gesundheit erst, bevor ihr anderen helfen wollt. Bildet euch, damit andere etwas davon haben. Wenn wir alle so leben, wie wir es uns wünschen, dann können wir jene Werte als Vorbilder in die Welt tragen und noch mehr Menschen motivieren, ihre eigenen Schattenseiten abzulegen und zur vollkommenden Gesundheit im Körper und Geist zu finden. Unsere Welt braucht diese klaren Ansätze und jene, die sie befolgen. Es gibt keine Diskussion darüber was gut für uns ist. Man kann das richtige tun, für sich und die Welt... oder wir halten am alten fest, machen uns und die Welt durch unser Denken und die Art wie wir alle, nicht der Einzelne, konsumieren tödlich krank und schauen dann dem Ende zu, wie es uns und unseren Planeten verschlingen will, wenn wir uns nicht bewegen. Wenn wir uns nicht entscheiden können, das Richtige zu tun.

Diese Reise beginnt im Verzicht. Weil weniger mehr ist.

Fasten Journal